Simchat Torah

A Sukkah with names of Israelis held hostage in the Gaza Strip at Hostage Square in Tel Aviv. October 14, 2024. Photo by Chaim Goldberg/Flash90 *** Local Caption *** תל אביב
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Simchat Torah – Die Freude der Torah

Sieben Tage dauert das Laubhüttenfest. Am achten Tag, sagt die Bibel, soll es eine „heilige Versammlung“ geben. (3. Mose 23,36)

In der jüdischen Tradition wird dieser Tag Schemini Atzeret genannt. Außerhalb Israels wird zu jedem jüdischen Fest ein Tag hinzugefügt, um sicherzustellen, dass die Feierlichkeiten in der Diaspora nicht von den Feierlichkeiten in Jerusalem abweichen. Dies geht auf die alten Zeiten zurück, als es noch keinen festen Kalender gab und die Tage der Feste durch Beobachtung des Mondes in Jerusalem bestimmt wurden. Auch Schemini Atzeret wird nicht an einem, sondern an zwei Tagen zelebriert. Am zweiten Tag ist es üblich, den Jubel über die Torah zu feiern. Dieser Tag wurde als Simchat Torah bekannt. (In Israel werden Simchat Torah und Schemini Atzeret zusammen an einem Tag gefeiert.)

Im Judentum wird die Torah (die fünf Bücher Mose) in einem Jahr gelesen, wobei für jeden Schabbat ein eigener Abschnitt vorgesehen ist. Seit dem Altertum ist es üblich, den Lesezyklus mit den letzten Kapiteln des 5. Mose zu Simchat Torah abzuschließen und einen neuen Zyklus (mit 1. Mose) am Schabbat nach dem Laubhüttenfest zu beginnen. 

Oft wird das Wort Torah mit „Gesetz“ übersetzt. Aber es ist vielleicht besser, es als Unterweisung oder Lehre zu verstehen. Gott lehrt uns, wie wir vor ihm leben sollen. Die Torah ist Gottes Wort des Lebens. Und deshalb freut sich Israel über die Torah. 

So wird auch die Beziehung Israels zur Torah im Sinne eines Ehebundes verstanden. Derjenige, der mit dem Abschluss des jährlichen Lesekreises geehrt wird, wird „Hattan Torah“ (Bräutigam der Torah) genannt. Derjenige, der für die Lesung des Beginns der Torah aufgerufen wird, wird „Hattan Bereshit“ (Bräutigam des Anfangs) genannt. „Bereshit“ heißt übersetzt „am Anfang“.

Warum freut man sich so sehr über die Torah? Das Judentum kennt das Konzept, das Joch der Torah auf sich zu nehmen (neben dem „Joch des Königreichs“, zu dem das tägliche Beten des Schma gehört): „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist eins“ (5. Mose 6,4). 

Aber das Joch ist keine Last. Das Joch ermöglicht es einem Ochsen, den Wagen zu ziehen, ohne verletzt zu werden. Ein Joch macht es möglich, eine Last gemeinsam zu tragen.

Jesus sagt: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11,29). Er weist damit auf die positiven Seiten des Jochs hin.

Die Torah ist keine schwere Last, unter der man zusammenbricht. Für den Nichtjuden, der meint, er müsse die Gebote erfüllen, um für Gott annehmbar zu sein, ist sie es. Davor warnen Paulus und die anderen Apostel (Apostelgeschichte 15,10; Galater 5,1; 1. Timotheus 6,1). Für einen Juden, der die Torah als Gottes Lebensweise annimmt, ist sie ein leichtes Joch. Denn die Torah bejaht und bereichert das Leben.

Drs. Kees de Vreugd