Judentum – Shabbat Kerzen

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Freitagabends, achtzehn Minuten vor Beginn des Schabbats, zünden jüdische Frauen die Schabbat-Kerzen an. 

Das Anzünden der Kerzen ist die erste Mitzwa (religiöse Pflicht) des Schabbats, noch bevor der Kiddusch gemacht wird. Es werden mindestens zwei Kerzen angezündet. Sie beziehen sich auf das Schabbat-Gebot in den beiden Fassungen der Zehn Gebote: „Gedenke des Sabbattages“ (2. Mose 20,8) und „Halte den Sabbattag“ (5. Mose 5,12). Die Frau ist das Rückgrat des Hauses und des Volkes Israel. Deshalb zündet grundsätzlich sie die Kerzen an. Oft zündet sie zusätzlich für jedes ihrer Kinder eine Kerze oder Teelicht an. Weil das Licht aber auch an die Menora im Tempel erinnert, werden oft Lampen mit Olivenöl verwendet, damit das Licht lange brennt. 

Das Licht des Schabbats bezieht sich auf das Licht des ersten Schöpfungstages. Der Schabbat ist das Ende und die Krönung der Schöpfungswoche, aber die Schöpfung geht weiter. Das Licht wirft seinen Schein in die neue Woche.

In der Bibel finden wir keine ausdrückliche Anweisung, Schabbat-Kerzen anzuzünden. Doch der begleitende Segen (Bracha) dankt Gott dafür, dass er Israel mit seinen Geboten geheiligt und das Anzünden der Schabbat-Lichter angeordnet hat. Die Grundlage ist die „Freude“ und die Ehre des Schabbats (Jesaja 58,13). Licht schafft eine Atmosphäre der Würde, es bringt Frieden und Harmonie. Auch steht geschrieben: „Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Thora ist ein Licht“ (Sprüche 6,23). 

Schließlich ähnelt sie auch der Seele. Die Flamme braucht die Materie der Kerze, wie die Seele den Körper, ist immateriell und strebt immer nach oben. 

Kees de Vreugd